Babylonische Sprachverwirrung auf deutschen Internetseiten:
eResult Wording-Studie 2005 verschafft Abhilfe
(Göttingen, 15. Februar 2005). Die Bezeichnung von Navigationsbegriffen auf deutschsprachigen Internetseiten ist immer noch sehr uneinheitlich. Internetnutzer haben jedoch ganz eindeutige Erwartungen und Präferenzen, wie Navigationselemente auf einer Website benannt werden sollen. Dies ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Wording-Studie 2005 des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens eResult GmbH, Göttingen. An der Online-Befragung nahmen 465 deutsche Internetnutzer teil.Bezeichnungen von Navigationselementen auf Websites müssen den Erwartungen der Nutzer entsprechen Eine schlüssige, sich selbst erklärende Navigation ist für eine intuitive Nutzung von Websites sehr wichtig. Sie hilft dem Nutzer, den Umfang, die Struktur und den Inhalt einer Website schnell zu erfassen und die benötigten Informationen zu finden.
Ein wichtiger Aspekt für eine selbst erklärende Navigation ist die einheitliche Bezeichnung von Elementen, die den Erwartungen der Nutzer entspricht. Diese Erkenntnis wird bei vielen Online-Angeboten nur ansatzweise umgesetzt. Vielmehr ist genau das Gegenteil zu beobachten: Website-Betreiber meinen, durch originelle Bezeichnungen die Aufmerksamkeit der Nutzer erhalten zu können. Dies erschwert jedoch die Auffindbarkeit der gesuchten Informationen sowie Produkte und verunsichert den Besucher. „Niemand würde im Straßenverkehr auf die Idee kommen, ein STOP-Schild, mal mit STOP und mal mit HALT zu beschriften. Auf deutschen Websites findet man dies jedoch an vielen Stellen“, so die Leiter der Studie Daniel Fehrle & Prof. Dr. Miriam Yom (wissenschaftliche Leiterin, eResult GmbH).
Ergebnis: Klare Präferenzen und Erwartungen der Nutzer bei der Benennung von Navigationselementen erkennbar Die Wording-Studie 2005 zeigt, dass die Internetnutzer bereits deutliche Präferenzen und Erwartungen für die Benennung von Navigationselementen entwickelt haben. So sollte die erste Seite eines Web-Angebots als „Startseite“ und nicht etwa Homepage bezeichnet werden. Die Bezeichnung Home wird hingegen vor allem von jüngeren Internetnutzern präferiert.
Auch im e-Commerce Bereich haben Nutzer klare Erwartungen: Waren und Dienstleistungen sollen in einem „Online-Shop“ bestellt werden können. Ausgewählte Produkte werden in den „Warenkorb“ und nicht in den „Einkaufskorb“ oder „Einkaufswagen“ gelegt. Um Produkte für einen späteren Kauf zu reservieren, möchten die Nutzer diese Ware auf einem „Merkzettel“ notieren. Alternative Begriffe wie „Wunschzettel“ oder „Wunschliste“ werden deutlich weniger präferiert.
Methodische Vorgehensweise
Als Grundlage der Studie diente eine Untersuchung der TOP 20 meistbesuchten deutschsprachigen Internetseiten zur Identifikation der eingesetzten Navigationsbegriffe. Es wurden insgesamt 35 Navigationselemente identifiziert, zu denen jeweils 5 bis 14 unterschiedliche Navigationsbegriffe gefunden wurden. Im Rahmen einer Online-Umfrage gaben 465 deutschsprachige Internetnutzer des eResult Online-Panels „Bonopolis“ Auskunft darüber, welche Bezeichnungen sie präferieren und erwarten.
Eine kostenlose Kurzfassung mit ausgewählten Ergebnissen zur eResult Wording-Studie 2005 kann im Internet heruntergeladen werden.